In früheren Zeiten waren es vor allem Frauen, die über Wirkung und Anwendung von Kräutern Bescheid wussten. Bei den Germanen war die kräuterkundige, heilende und lebensspendende „hagzissa“ hoch angesehen und geschätzt. Im ausgehenden Mittelalter und am Beginn der Neuzeit wurde im Zuge der Inquisition aus der angesehenen „hagzissa“ die Hexe - eine Frau, die mit dem Teufel im Bunde stand, Unwetter herbei hexte, auf Besen ritt und Kinder verzehrte. Hexen wurde auch die Verwendung halluzinogener Drogen zugeschrieben, die man u.a. aus Bilsenkraut, Stechapfel und Tollkirsche herstellen kann. Tatsächlich verwendeten Frauen diese Kräuter, vorwiegend jedoch zu heilenden Zwecken. Wurde eine Frau der Hexerei angeklagt, kam es zum Hexenprozess, in deren Rahmen unter Folter und der Anwendung halluzinogener Drogen alle nur erdenklichen Geständnisse erpresst wurden. Der Hexerei überführte Frauen wurden in der Regel auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Man wollte damit das Fegfeuer auf Erden vorweg nehmen.



In unserem Hexengarten finden Sie typische Hexenkräuter von einst und jetzt – vom Bilsenkraut über den Frauenmantel bis hin zum Stechapfel. Die Anlage soll auch an die grausame und unglückselige Zeit der Hexenverfolgung erinnern.